Historische Ansicht von Rotenberg mit Burg von 1685 aus dem Kiesersches Forstlagerbuch

Frühestes Zeugnis des Hauses WürttembergDer Weihestein

Die einstige Stammburg der Württemberger wurde vollständig abgetragen, um an ihrer Stelle die Grabkapelle zu errichten. An den geschichtsträchtigen Ort erinnert noch der Weihestein der alten Burgkapelle. Er ist heute im nördlichen Kreuzarm der Grabkapelle zu sehen.

Weihestein der ehemaligen Burgkapelle der württembergischen Stammburg

Ein bedeutendes Stück Geschichte.

Letzte Spuren der ersten Burg

Von der ersten Burg der Württemberger zeugt der Stein mit einer Inschrift aus dem Jahr 1083. Der Weihestein wurde im Laufe der Zeit als Türsturz verwendet und erst 1790 wiederentdeckt. Seit 1928 ist er im nördlichen Kreuzarm der Kapelle aufgestellt. Die Inschrift auf dem Weihestein erklärt, dass der Wormser Bischof Adalbert die Burgkapelle dem heiligen Nikolaus von Myra weihte. Heute gilt die Inschrift als das früheste Zeugnis für das Haus Württemberg – es feierte 1983 sein 900-jähriges Bestehen.

Litografie des Rotenbergs mit Burg, 1840

Dem heiligen Nikolaus gewidmet: die Kapelle.

Der Weihespruch der Burgkapelle

Die Übersetzung der lateinischen Inschrift lautet: „Im Jahre der Menschwerdung 1083, am 7. Februar wurde diese Kapelle geweiht von Adalbert, Bischof der Wormser Kirche zu Ehren des Heiligen [Nikolaus].“ Der Name „Nikolaus“ ist heute nicht mehr auf dem stark verwitterten Stein lesbar, doch ist aus anderen Quellen bekannt, dass die Kapelle diesem Heiligen geweiht war.

Bleistiftzeichnung der württembergischen Stammburg von August Seyffer, 1819

Die Stammburg vor ihrem Abriss 1819.

Bewegte Geschichte

Die Stammburg der Württemberger hatte eine bewegte Geschichte. Die Burg des 11. Jahrhunderts wurde das erste Mal 1311 zerstört. Trotz des Wiederaufbaus verlegten die Württemberger ihre Hofhaltung in eine nahegelegene Wasserburg, später zum Alten Schloss Stuttgart ausgebaut. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg auf dem Rotenberg niedergebrannt, geplündert, wiederhergestellt und mehrfach umgebaut. Sie diente unter anderem als Zufluchtsstätte und als Gefängnis.

Ein Ort zum Geburtstag feiern

1797 ließ Herzog Friedrich II. das Herrenhaus der Burg um ein sogenanntes Belvedere erhöhen: eine offene Galerie, von der Besucher die wunderbare Aussicht genießen konnten. Der spätere Schwiegervater von Königin Katharina empfing öfters Gäste auf der Burg und feierte hier seinen Geburtstag. Andere Teile der Burg waren in keinem guten Zustand – vielleicht fiel es König Wilhelm deshalb 1819 leicht, Katharinas Wunsch nach einem Begräbnis auf dem Württemberg nachzukommen und dafür die Burg vollends abzureißen.

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