Detail aus der Kuppel der Grabkapelle auf dem Württemberg

Die Grabkapelle in der DichtungDas Gedicht

Die romantisch gelegene Grabkapelle auf dem Württemberg fand recht schnell Eingang in die zeitgenössische Dichtung. Ein Landsmann Königin Katharinas, Fjodor Iwanowitsch Tjutschew aus Petersburg, widmete dem Württemberg, der bis 1907 „Rotenberg“ hieß, eines seiner Gedichte.

Gedenktafel für Tjutschew in München

Tjutschew war jahrelang in Deutschland tätig.

Russischer Politiker und Dichter

In Deutschland wurde Fjodor Iwanowitsch Tjutschew (1803–1873) vor allem mit seinen Gedichten bekannt, die sich durch Gedankentiefe, Wärme des Gefühls und Formvollendung auszeichnen. Als Mitarbeiter der russischen Gesandtschaft kam Tjutschew nach Deutschland, wo er mehrere Jahre tätig war. Vermutlich lernte er während dieser Zeit auf Reisen die Grabkapelle auf dem Württemberg kennen. Sein Gedicht „Der Rotenberg“ wurde um 1835 von Ludolf Müller aus dem Russischen ins Deutsche übersetzt.

Die Grabkapelle auf dem Württemberg

Inspiration für ein Gedicht.

Der Rotenberg

Im Tal der Fluss. Auf steilen Hügeln.
An seinen Ufern wächst der Wein,
Und auf des Abendwindes Flügeln
Zieh´n Wolken hell im Sonnenschein
Des Wandrers Blick, emporgehoben
Vom grünen Tal ins Himmelblau,
Sieht auf dem Bergesgipfel droben
der runden Kirche lichten Bau.

 

Hier kam zur Ruh der Strom des Lebens,
Hier ist der Toten ernste Gruft,
Hier ist das Ziel des Erdenstrebens,
Und leicht und rein ist hier die Luft.
Still scheint hier die Natur zu lauschen
Auf ihres eignen Herzens Schlag,
Und Wind und Fluss und Bäume rauschen
Ein Lied vom ewigen Feiertag.

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