Donnerstag, 17. September 2015

Grabkapelle auf dem Württemberg | Führungen & Sonderführungen BESONDERE FÜHRUNGEN ZUM VOLKSFEST

Pünktlich zum Beginn des 170. Cannstatter Volksfestes am 25. September starten die Staatlichen Schlösser und Gärten in der Grabkapelle auf dem Württemberg mit thematisch passenden Sonderführungen. So ungewöhnlich die Verbindung klingt – sie ist ganz direkt: Volksfest und Mausoleum sind beides Projekte des württembergischen Königs Wilhelm I. und beide entstanden am Beginn des 19. Jahrhunderts.

In der Wasen-Zeit: Sonderführungen über die Ursprünge des Cannstatter Volksfestes

Pünktlich zum Beginn des 170. Cannstatter Volksfestes am 25. September starten die Staatlichen Schlösser und Gärten in der Grabkapelle auf dem Württemberg mit thematisch passenden Sonderführungen. So ungewöhnlich die Verbindung klingt – sie ist ganz direkt: Volksfest und Mausoleum sind beides Projekte des württembergischen Königs Wilhelm I. und beide entstanden am Beginn des 19. Jahrhunderts.

MIT EINEM VULKANAUSBRUCH FING ALLES AN
Was heute ein Freizeitevent mit mehreren Millionen Besuchern ist, entstand ursprünglich aus der Not einer Naturkatastrophe vor 200 Jahren. Der Ausbruch eines Vulkans im heutigen Indonesien hatte zu gravierenden Klimaveränderungen auf der ganzen Welt geführt, so sehr, dass in Württemberg nach Kälteeinbrüchen und Unwettern in den Sommern 1815 und 1816 die Ernte ausfiel und Hungersnöte ausbrachen. König Wilhelm I. und seine Frau Königin Katharina leiteten Reformen der Landwirtschaft ein, die die Ernährung des Landes auf stabilere Füße stellen sollten. 1817 richtete das Königspaar die „Centralstelle des landwirtschaftlichen Vereins“ ein – und diese organisierte ein landwirtschaftliches Fest, Pferderennen und Preisverleihungen, um damit die Entwicklung der Wirtschaft voranzutreiben. Das erste „Landwirtschaftliche Hauptfest“ fand am 28. September 1818 am Neckarufer und in Sichtweite der königlichen Residenz Schloss Rosenstein statt. Der Termin war durchaus royal: Er lag einen Tag nach dem Geburtstag des Königs. Auch heute noch orientiert sich der Beginn des Volksfestes am Geburtsdatum seines Gründers König Wilhelm I.

WISSENSWERTES UND ANEKDOTISCHES IN SICHTWEITE DES WASENS
Genau diesen Zusammenhang lässt die Führung am 25. September spürbar und sichtbar werden: „Vom Vulkanausbruch zum größten Fest der Schwaben“ lautet der Titel und es geht um das Cannstatter Volksfest und die Geschichte seiner Entstehung. Der Schauplatz der Führung könnte nicht passender sein: Der Blick vom Württemberg ins Neckartal gibt einen einzigartigen Überblick über das Festgelände. Und im Mausoleum ist das Gründerpaar bestattet. Das Bauwerk ließ König Wilhelm errichten, als seine junge Frau Katharina unerwartet gestorben war, geweiht dem Andenken an die russische Zarentochter, die wegen ihrer Wohltätigkeit mehr als beliebt bei der Bevölkerung war. Auch der König selbst liegt in der Gruft der Grabkapelle. Die Führung findet nochmals am 2.10. statt.

LANDESHERR IN DER ZEIT DER VERÄNDERUNG
Am 27. September geht es nochmals um den Volksfestgründer und Bauherren: König Wilhelm I. als Begründer des modernen Württemberg – das ist das Thema der Sonderführung „Überragender Staatsmann im Spannungsfeld von Politik und Familie“. Der Monarch herrschte in der Zeit der beginnenden Industrialisierung: Während seiner Zeit entstanden etwa die Hauptlinien der Eisenbahn. Damals wurde die Geislinger Steige gebaut, ein sensationelles Infrastrukturprojekt. Handel, Handwerk und Gewerbe, Landwirtschaft und Weinbau machten sich auf den Weg in die Moderne. In Sichtweite zum Wasen und mit dem Rücken zum Grabmal von Königin und König – ein suggestiverer Schauplatz für die Führungen in die Geschichte Württembergs ist kaum vorstellbar.

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