HISTORISCHER HINTERGRUND
Als das junge Königspaar Wilhelm I. und Katharina frisch vermählt nach Württemberg kamen, waren die Württemberger schnell von der hübschen und klugen Königin begeistert. Für beide war es die zweite Ehe – und es war wohl eine Liebesheirat. Und als das Königspaar in dem Land, in dem durch Kriege, Schlechtwetter-Perioden und Missernten Hunger und Not herrschte, schnell sichtbare Maßnahmen ergriff, um soziale und wirtschaftliche Verbesserungen zu erreichen, wuchs die Begeisterung noch an. Der Aufbau und Ausbau von Schulen gehörte dazu, die Gründung des Stuttgarter Katharinenhospitals, aber auch die Stiftung des „Landwirtschaftlichen Hauptfestes“ in Cannstatt, die Keimzelle des heutigen Volksfestes vor über 200 Jahren.
DENKMAL DER EWIGEN LIEBE ALS BEVORZUGTER AUSFLUGSORT
Gerade mal drei Jahre nach der Hochzeit starb die junge Königin. Ihr überraschender Tod versetzte das ganze Land in große Trauer und Bestürzung. König Wilhelm I. ließ für den Bau ihres Mausoleums die Mauern der alten Stammburg der Herrscherfamilie über dem Neckar schleifen. Genau hier auf der Bergkuppe des Württembergs entstand die Grabkapelle für Katharina Pawlowna. Der Württemberg mit seiner besonderen Atmosphäre und mit der grandiosen Aussicht weit in die Flusstäler von Neckar und Rems soll einer der liebsten Orte der Zarentochter in der Umgebung der Hauptstadt Stuttgart gewesen sein. Ganz sicher aber ist, dass der württembergische König mit dem weithin sichtbaren modernen Bauwerk ein Symbol für ein modernes Königreich setzen wollte.
DIE GRABKAPELLE IST DERZEIT NOCH GESCHLOSSEN
Der Mai ist ein besonderer Monat auf dem Württemberg: Die Abhänge des Neckartals überziehen sich mit frischem Grün, überall blüht es und die Menschen genießen die Maisonne in den Weinbergen rings um die Grabkapelle. Normalerweise feiern die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg im Mai einen „Katharinenmonat“ zu Ehren der königlichen Jubilarin: Alle Besucherinnen, die den gleichen Namen wie die Zarentochter tragen, erhielten in den vergangenen Jahren freien Eintritt in die Grabkapelle. Im Frühjahr 2020, in dem die Grabkapelle wie alle Monumente und kulturtouristischen Ziele wegen der Corona-Epidemie geschlossen ist, muss diese Aktion zur Erinnerung an die königliche Jubilarin ausfallen. Derzeit bereiten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg die Wiedereröffnung der Grabkapelle nach der Corona-Schließung vor.
Service
Aktuell sind die Grabkapelle und der Württemberg wie alle Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wegen der Corona-Epidemie nicht zugänglich. Das ebenfalls gesperrte Außengelände soll voraussichtlich am 11. Mai wieder geöffnet werden.
INFORMATIONEN UND ANMELDUNG
Grabkapelle auf dem Württemberg
Württembergstraße 340
70327 Stuttgart
Telefon +49(0)7 11.33 71 49
Die Grabkapelle auf dem Württemberg liegt in den Weinbergen und verfügt über keine Parkplätze. Die Staatlichen Schlösser und Gärten empfehlen daher die Anfahrt mit den Bussen der Linie 61 der VVS ab Untertürkheim.