Dienstag, 3. November 2020

Grabkapelle auf dem Württemberg | Allgemeines Es gilt, Kontakte zu reduzieren: Das Gelände der Grabkapelle wird gesperrt

Die Grabkapelle auf dem Württemberg ist eines der Top-Ziele nicht nur der Stuttgarterinnen und Stuttgarter. Jetzt im Herbst zieht es viele Menschen in die bunten Weinberghänge oberhalb des Neckartales – und an den Wochenenden drängen sich die Ausflügler und die Spaziergänger dort in ganzen Gruppen. Die Grabkapelle selbst ist, wie die meisten Monumente des Landes, wegen der Corona-Epidemie schon seit Ende Oktober geschlossen. Jetzt wird auch das Gelände rings um die Grabkapelle gesperrt. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wollen damit sicherstellen, dass sich keine Menschenansammlungen am Aufstieg zur Kapelle und auf der Treppenanlage vor dem Mausoleum bilden.

SCHWIERIGE SITUATION FÜR DIE TEAMS IM MONUMENT
„Es ist für uns alle eine Situation, unter der wir leiden. Es ist schwer auszuhalten, einen der schönsten historischen Orte der Landeshauptstadt für mindestens einen Monat für das Publikum zu sperren.“ Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, spricht für mehrere hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der großen kulturtouristischen Institution. „Eigentlich wollen wir die Menschen für den Besuch eines Monuments wie die Grabkapelle begeistern und breitenwirksam Teilhabe an diesem kulturellen Erbe ermöglichen. Das ist Ausgangspunkt und Ziel der Arbeit der Staatlichen Schlösser und Gärten – und das ist für alle, die vor Ort arbeiten, ein Herzensanliegen.“

 

DISTANZREGELN SIND NICHT EINZUHALTEN
Zugleich gebe es aktuell keine andere Möglichkeit. „Die notwendige Kontaktreduzierung, um die beängstigend ansteigenden Fallzahlen möglichst rasch wieder einzudämmen, verlangt leider auch dieses Opfer von uns allen.“ Wie viele andere Institutionen mussten die Staatlichen Schlösser und Gärten bereits im Frühjahr aufgrund der Pandemielage alle attraktiven Ausflugsziele schließen – auch die Grabkapelle. Und auch damals musste kurz darauf der gesamte Berggipfel gesperrt werden. Mit dem schönen Wetter wurde das Gelände rings um das beliebte Ausflugsziel förmlich von Menschen geflutet – und oft kamen ganze Gruppen, sodass die notwendigen Distanzregeln nicht eingehalten werden konnten. Für die Aufsichten auf dem Württemberg war es unmöglich, die Einhaltung der Regeln zu gewährleisten.

 

DISTANZREGELN SIND NICHT EINZUHALTEN

„Jetzt ist die Situation noch dramatischer als im Frühjahr“, erläutert Michael Hörrmann. „Die Corona-Infektionszahlen explodieren, ebenso die Inzidenzwerte. Auch kann mittlerweile eine sichere Nachverfolgung möglicher Infektionsherde nicht mehr gewährleistet werden. Das Virus breitet sich unkontrolliert aus und ganz Baden-Württemberg muss leider als Corona-Hotspot eingestuft werden.“ Der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg appelliert an das Verständnis der Öffentlichkeit. „Wir kommen nicht umhin, für die nächsten Wochen auf alle nicht unbedingt notwendigen Sozialkontakte zu verzichten, um wenigstens die Kitas, die Schulen, die Wirtschaft am Laufen zu halten.“

 

ZIEL FÜR SPAZIERGÄNGER
Die Lage in den Weinbergen und die legendäre Aussicht über das Neckartal machen die Grabkapelle zum Ziel für viele Menschen – zu allen Jahreszeiten . Das Bauwerk verdankt seine Entstehung dem frühen Tod von Königin Katharina von Württemberg im Jahr 1819. Der trauernde Witwer König Wilhelm I. ließ hier ab dem Jahr 1820 den weithin sichtbaren klassizistischen Kuppelbau errichten. Der Inschrift am Portal „Die Liebe höret nimmer auf“ verdankt das Mausoleum den Ruf als „romantischster Ort Stuttgarts“. 2020 feiern die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg das 200. Jubiläum der Grundsteinlegung.

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