Montag, 19. April 2021

Grabkapelle auf dem Württemberg | Allgemeines 25. April: Tag des Baumes – Wie der Mammutbaum nach Württemberg kam

Am 25. April wird der „Tag des Baumes“ gefeiert. Traditionell werden an dem weltweiten Aktionstag Bäume gepflanzt. In diesem Jahr nehmen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg den „Tag des Baumes“ zum Anlass, um eine Baumart vorzustellen, die im 19. Jahrhundert ihren Weg nach Württemberg fand und seitdem das Bild historischer Monumente wie der Grabkapelle auf dem Württemberg prägt: der Mammutbaum.

TAG DES BAUMES

Bereits 1885 entstand der „Tag des Baumes“ im amerikanischen Nebraska, einer baumarmen Region, mit dem Ziel, Bäume zu pflanzen. Über 60 Jahre später, am 27. November 1951, ernannten die Vereinten Nationen den „Tag des Baumes“ – mit dem Ziel, die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein zu halten. In Deutschland feierte man den „Tag des Baumes“ erstmals am 25. April 1952. Im Bonner Hofgarten pflanzten der damalige Bundespräsident Theodor Heuss und der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bundesminister Robert Lehr, einen Ahorn. Seither finden in vielen Städten und Gemeinden öffentliche Feiern statt, in deren Mittelpunkt das Pflanzen von Bäumen steht. Aus dem Aktionstag entwickelte sich eine der größten Naturschutzaktionen, die in jedem Jahr begangen wird: Im Durchschnitt werden landesweit rund 70.000 Bäume gepflanzt.

 

EIN RIESIGER ÜBERSETZUNGSFEHLER

Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert gehören sie zum Bild der Grabkapelle auf dem Württemberg: zwei Mammutbäume. Die Baumriesen erinnern an die Begeisterung von König Wilhelm I. von Württemberg, der die Grabkapelle erbauen ließ: Er war an allem interessiert, was die damals moderne Land- und Forstwirtschaft betraf. Da das Sammeln von ungewöhnlichen Pflanzen seit langem ein Freizeitvergnügen des Adels war, ließ es sich auch König Wilhelm I. nicht nehmen, ein paar Exemplare der exotischen Baumart züchten zu wollen, als er von den neu entdeckten Bäumen erfuhr. 1852 wurden die Baumriesen in Nordamerika entdeckt: Sie lösten große Begeisterung aus, was nicht verwunderte ‒ sie sprengten, den Berichten nach, jede Dimension. Im Vergleich zu dem, was man von Bäumen hierzulande kannte, waren sie Giganten.

 

EIN LÖT SAMEN

1864 gab König Wilhelm I. daher die Anweisung Mammutsamen zu kaufen ‒ für 90 Dollar. Die württembergische Bestellung lautete auf „ein Löt Samen“ – die alte Maßeinheit entspricht etwa 16 Gramm. Der amerikanische Verkäufer verstand aber wohl kein Schwäbisch; irgendwo zwischen Württemberg und USA ging die Umrechnungstabelle verloren. Wahrscheinlich las man statt dem alten Maß „Lot“ einfach das englische „a lot“, eine Menge. So kam schließlich ein ganzes Pfund Sequoia-Samen ins Land ‒ etwa 100.000 Stück! Die Verblüffung in Stuttgart muss groß gewesen sein. Ein verrückter wie amüsanter Streich der Natur: Der Baumriese hat ganz winzige Samenkörner!
 

BEEINDRUCKENDE EXOTEN

Die Anzucht der Baumsetzlinge übernahm ein Fachmann, der Hofgärtner im königlichen Garten der Wilhelma. Mehrere Tausende Setzlinge wurden im ganzen Land verteilt, an die Forstdirektion im Königreich, aber auch an private Interessierte. Über 200 dieser Exoten sind bis heute erhalten. Am bekanntesten sind die Mammutbäume in der Wilhelma, im Rosensteinpark und in Hohenheim. Weniger bekannt sind die beiden Baumriesen auf dem Württemberg: Die Mammutbäume auf der Nordseite des Monuments, Richtung Luginsland, stehen für das königliche Paar Wilhelm und Katharina. Die Grabkapelle gilt als das gebaute Zeichen ihrer ewigen Liebe. Das Mausoleum ließ König Wilhelm I. für seine jung verstorbene Frau errichten; er selbst wurde nach seinem Tod neben seiner großen Liebe Katharina Pawlowna in der Gruft bestattet.

 

SERVICE

Der Zugang zum Gelände der Grabkapelle auf dem Württemberg ist möglich, das Monument bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Die Staatlichen Schlösser und Gärten weisen darauf hin, dass die Grabkapelle auf dem Württemberg inmitten der Weinberge liegt: Es gibt keine Parkmöglichkeiten. Am besten erreicht man den Gipfel des Württemberg mit den Bussen der VVS-Linie 61. Sie fahren ab dem S-Bahnhof Untertürkheim in dichtem Takt auf den Berg bis in den Ortskern von Rotenberg, von wo aus ein kurzer Spaziergang mit geringer Steigung zur Kapelle führt.

 

Das „Bistro1819 am Wirtemberg“ ist für Gäste an folgenden Tagen geöffnet:
Do‒Fr, 12:00‒18:00 Uhr
Sa, So und feiertags, 10:00‒18:00 Uhr

Alle Speisen und Getränke werden ausschließlich zum Mitnehmen angeboten.

 

KONTAKT

Grabkapelle auf dem Württemberg

Württembergstraße 340

70327 Stuttgart

Telefon +49(0)7 11.33 71 49

info@grabkapelle-rotenberg.de

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