KÖNIG WILHELM I. VON WÜRTTEMBERG
König Wilhelm I. von Württemberg (1781‒1864) ist einer der herausragendsten Herrscher der württembergischen Geschichte. Der Monarch regierte, reformierte und modernisierte sein Land fast 50 Jahre lang. Seine Herrschaft begann er 1816 mitten in einer Katastrophe. Unter seiner Führung wandelte sich das Königreich vom armen Agrarland zum modernen Industriestaat. Viele der von ihm angestoßenen Initiativen und Institutionen waren erstaunlich weitblickend. Die Grabkapelle auf dem Württemberg ist bis heute sichtbares Zeichen für das moderne und zukunftsträchtige Württemberg des Königs – und ein Symbol seiner ewigen Liebe zu König Katharina. Am 27. September 1781, heute vor genau 240 Jahren, wurde Wilhelm I. geboren.
SOHN GEGEN VATER, VATER GEGEN SOHN
Friedrich Wilhelm Carl wurde als ältester Sohn von König Friedrich I. von Württemberg und Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel geboren. Das Verhältnis zwischen Wilhelm und seinem Vater war schwierig: Der Sohn lehnte sich gegen seinen Vater und dessen rigide Erziehung auf. 1803 floh Wilhelm daher nach Paris. Nach seiner Rückkehr zwei Jahre später näherten sich die beiden wieder etwas an, doch das Verhältnis blieb schwierig. 1816 heiratete Wilhelm I. Katharina Pawlowna, die Tochter des russischen Zaren. Für beide war es die zweite Ehe, für beide war es Liebe. Als König Friedrich I. im selben Jahr starb, bestieg das Paar gemeinsam den württembergischen Thron.
DAS „JAHR OHNE SOMMER“
1816 sollte als das „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte eingehen. Durch einen äußerst kalten Sommer kam es zu Missernten, die Lebensmittelpreise explodierten. Hunger und Not herrschten im ganzen Land. Das junge Königspaar handelte schnell: Sie verboten den Export von Nahrungsmitteln, richteten Suppenküchen ein und forderten Getreidelieferungen aus Russland an. In den folgenden Jahren bemühte sich der König vor allem um eine effizientere Verwaltung, Katharina kümmerte sich insbesondere um die sozialen Belange der Württemberger: Viele große und kleine Veränderungen gehen auf diese Zeit zurück, das Cannstatter Volksfest als landwirtschaftliche Leistungsschau ebenso wie die Universität Hohenheim, das Schwäbisch-Hällische Landschwein genauso wie der moderne Weinbau.
DENKMAL DER EWIGEN LIEBE
Die junge Königin starb überraschend 1819, nicht einmal drei Jahre nach der Hochzeit. Das ganze Land trauerte mit dem erschütterten König. Wilhelm I. ließ für seine verstorbene Frau die Mauern der alten Stammburg der Herrscherfamilie über dem Neckar schleifen. Genau hier, auf der Bergkuppe des Württembergs, entstand das Mausoleum für Katharina Pawlowna: die Grabkapelle. Der Württemberg mit seiner besonderen Atmosphäre und mit der grandiosen Aussicht weit in die Flusstäler von Neckar und Rems soll einer der liebsten Orte der Zarentochter in der Umgebung der Hauptstadt Stuttgart gewesen sein.
IM TOD VEREINT
Der König heiratete wenig später erneut. Doch Katharina trug er stets im Herzen. „Die Liebe höret nimmer auf“ – diese Inschrift, ein Bibelzitat, schmückt das Portal der Grabkapelle. Von Schloss Rosenstein, seiner später vollendeten neuen Sommerresidenz, hatte Wilhelm übers Neckartal den direkten Blick auf die Grabkapelle. Nach seinem Tod wollte er an der Seite Katharinas bestatten werden. Noch heute liegen beide dort vereint: König Wilhelm I. und Königin Katharina ruhen in einem eindrucksvollen Doppelsarkophag in der Gruft der Grabkapelle.
SERVICE
Grabkapelle auf dem Württemberg
ÖFFNUNGSZEITEN
Mi‒So, Feiertage 11:00‒16:00 Uhr
EINTRITT
Erwachsene 4,00 €, ermäßigt 2,00 €, Familien 10,00 €
HINWEISE
Für den Besuch der Grabkapelle auf dem Württemberg gilt der 3-G-Nachweis: Es muss eine Impfdokumentation (Impfpass oder Impfbescheinigung) über eine vollständige Impfung (vor mindestens 14 Tagen), eine Bescheinigung über eine mittels PCR-Test bestätigte Infektion (nicht älter als 6 Monate), ein negativer Corona-Test (nicht älter als 24 Stunden) einer offiziellen Teststelle (Testzentrum, Apotheke oder ähnliches) oder ein negativer PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden) vorgelegt werden. Ausgenommen sind Kinder bis einschließlich fünf Jahre, Kinder mit sechs und sieben Jahren, die noch nicht eingeschult wurden, sowie Schülerinnen und Schüler, die als Nachweis den Schülerausweis vorzeigen können. Im Innenraum besteht die Pflicht zum Tragen einer medizinischen oder OP-Maske. Es besteht zudem eine Pflicht zur Erhebung und Datenverarbeitung der Kontaktdaten der Gäste zur eventuellen Infektionskettennachverfolgung gemäß § 6 Corona-Verordnung. Dies kann vor Ort, über die Luca-App oder über ein Kontaktformular erfolgen, das auf dem Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten heruntergeladen werden kann.
ANFAHRT
Die Staatlichen Schlösser und Gärten weisen darauf hin, dass die Grabkapelle auf dem Württemberg inmitten der Weinberge liegt: Es gibt keine Parkmöglichkeiten. Am besten erreicht man den Gipfel des Württembergs mit den Bussen der VVS-Linie 61, ab S-Bahnhof Untertürkheim. Ab dem Ortskern von Rotenberg führt ein kurzer Spaziergang mit geringer Steigung zur Kapelle.
KONTAKT
Grabkapelle auf dem Württemberg
Württembergstraße 340
70327 Stuttgart
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