GEMEINSAM GEGEN HUNGER UND NOT
Katharina Pawlowna war die Tochter des russischen Zaren Paul I. und wurde am Hof in Petersburg erzogen. In zweiter Ehe heiratete sie 1816 den Kronprinzen Wilhelm von Württemberg und bestieg mit ihm noch im gleichen Jahr den Königsthron. Pflichterfüllung und Verantwortung für das Wohl des Volkes hatten in ihrer Erziehung eine große Rolle gespielt. 1816 sollte als das „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte eingehen: Ein äußerst kalter Sommer führte zu Missernten – die Lebensmittelpreise explodierten. Hunger und Not herrschten. Katharina handelte gemeinsam mit ihrem Mann Wilhelm rasch: Sie engagierte sich mit Ausdauer und Leidenschaft für den Aufbau eines Wohltätigkeitswesens mit Speiseanstalten, Schulen, Kinderheimen, Krankenhäusern und Sparkassen.
MODERN UND INNOVATIV
Mit zahlreichen Sofortmaßnahmen wurde die schlimmste Not in Württemberg gelindert. Viele Familien waren aufgrund der misslichen Lage aber noch immer von Almosen abhängig – das wollte Katharina ändern. Ihr Ziel war ambitioniert und ausgesprochen modern: Alle Arbeitsfähigen sollten in die Lage versetzt werden, für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Die „Armencommission“ sorgte für eine einheitliche Struktur und Qualität der Ausbildung und Arbeitsmaßnahmen im ganzen Land. Katharina verstarb jung und unvermittelt am 9. Januar 1819. Die beliebte Königin hinterließ ein trauerndes Volk – und ein dichtes Netzwerk aus sozialen Einrichtungen.
DENKMAL EWIGER LIEBE
Nach dem Tod Katharinas befahl König Wilhelm, den Stammsitz der Herzöge von Württemberg auf dem Rotenberg abzutragen. Dort, an dem Lieblingsort der Königin, ließ er ihr eine Grabkapelle errichten. Katharina gehörte der russisch-orthodoxen Kirche an und behielt ihren Glauben auch als Ehefrau von Wilhelm I. Der streng gegliederte, in Weiß gehaltene Kuppelraum der Grabkapelle diente als russisch-orthodoxe Kirche. Die Gruft mit den Sarkophagen befindet sich im Untergeschoss – durch das kunstvolle Gusseisengitter konnten Gesänge und Gebete vom Kappellenraum bis in die Gruft dringen und so die Verstorbene in die Liturgie einbeziehen.
IMMERWÄHRENDE LIEBE
König Wilhelm starb 45 Jahre nach Katharina und ließ sich mit ihr in einem prachtvollen Doppelsarkophag in der Gruft der Grabkapelle beisetzen – und nicht in der Familiengrablege in Ludwigsburg. Das Mausoleum ist ein Zeichen der ewig währenden Liebe des Königspaars. Unter dem Motto „Liebe, Lust, Leidenschaft. Leben in Schlössern und Klöstern“ erkunden Besucherinnen und Besucher 2022 die Liebe und ihre Facetten im Wandel der Zeit. Zahlreiche Sonderführungen informieren über Katharina, Wilhelm, ihre Liebe und ihr Leben. Ein Besuch des gemütlichen 1819 Bistro am Wirtemberg rundet den Ausflug ab: Bei traditionellen Schwabenklassikern oder innovativen Gerichten bleibt kein Wunsch offen.
SERVICE UND INFORMATION
ÖFFNUNGSZEITEN
Grabkapelle auf dem Württemberg
1. April – 1. November
Mai: Mi – So, Feiertag 12.00–17.00 Uhr
1819 Bistro am Wirtemberg
Mittwoch und Donnerstag, 12.00 – 18.00 Uhr
Freitag bis Sonntag und Feiertage, 10.00 – 18.00 Uhr
HINWEISE
Seit 3. April 2022 gelten bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg folgende Corona-Regeln: Wir möchten auch gefährdeten Menschen und vulnerablen Gruppen weiterhin einen möglichst sicheren Aufenthalt bei uns ermöglichen. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Gerade in Innenräumen ist sonst die Ansteckungsgefahr hoch. Vor dem Hintergrund der hohen Infektionszahlen halten wir deshalb an der Maskenpflicht in Innenräumen bis auf Weiteres fest. Bitte beachten Sie, dass für Personen über 18 Jahren die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken gilt (oder vergleichbar, bspw. KN95-/N95-/KF94-/KF95-Masken).
KONTAKT
Grabkapelle auf dem Württemberg
Württembergstraße 340
70327 Stuttgart
Telefon +49(0)7 11.33 71 49
info@grabkapelle-rotenberg.de
www.grabkapelle-rotenberg.de
www.schloesser-und-gaerten.de
1819 Bistro am Wirtemberg
Württemberg Str. 340A
70327 Stuttgart
Telefon +49(0)1 77.87 06 262